Mittwoch, 17. September 2014

EMMA, JOHN, ROBERT UND ALLE ANDEREN

Ich räume mal hier mit einem Vorurteil auf. Schriftstellerin sind oft gar nicht so einsam, wie es scheinen mag, wenn sie tage- und wochenlang stumm in ihrem Arbeitszimmer hocken. Sie lauschen auf die Stimmen ihrer Figuren. Sie beobachten ihre Gesten. Sie erforschen ihre Ängste. Und dann unterhalten sie sich, plaudern und streiten mit ihren Figuren, die allmählich vorlauter, frecher, gemeiner, böser, hinterhältiger, leidenschaftlicher, heldenhafter, liebenswerter - oder hassenswerter werden.
Dann sind wir glücklich, wir Schriftsteller. Wenn aus einem bloßen Namen, einer Frau mit braunen Haaren, einem humpelnden Alten, einem frechen Kind, einem gut aussehenden Typen Charaktere werden - Emma, John, Robert - und all die anderen.


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